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Kauftipps für Kleidung
Einem Kleidungsstück können Sie auf den ersten Blick nicht ansehen, ob es umweltfreundlich produziert und unter welchen Arbeitsbedingungen es hergestellt wurde. Es gibt aber eine Reihe etablierter Gütesiegel, die die Verwendung von Biorohstoffen aus kontrolliert biologischem Anbau/Tierhaltung, soziale und ökologische Mindeststandards bei der Produktion oder Schadstofffreiheit in den Textilien garantieren.
Orientieren Sie sich am Besten an den EcoTopTen-Tabellen – wir haben eine Übersicht und ausführliche Bewertung verschiedener Label und eine Anbieterliste für Sie zusammengestellt.
Naturfasern nur kontrolliert biologisch
Kaufen Sie Textilien aus kontrolliert biologischem Anbau. Beim konventionellen Anbau werden sehr große Mengen an Pflanzenschutz-, Dünge- und Entlaubungsmitteln eingesetzt. Obwohl zum Beispiel nur vier Prozent der weltweiten Ackerfläche mit Baumwolle bepflanzt sind, werden dort elf Prozent aller eingesetzten Insektizide und Herbizide verwendet. Die Arbeiterinnen und Arbeiter auf den Plantagen wissen in der Regel nicht um die hohe Gesundheitsgefährdung der extrem giftigen Pestizide, die sie – oft ohne Schutzkleidung – auf die Felder ausbringen. Nach Schätzungen auf Basis der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt es jedes Jahr 300.000 bis 500.000 Vergiftungsfälle durch Baumwoll-Pestizide mit mindestens 20.000 Toten, darunter viele Kinder. Die chemisch-synthetischen Pestizide belasten zudem Gewässer und Böden und gefährden Tiere und Pflanzen.
Nur „kbA“ und „kbT“ sind echt bio
Anders als bei Biolebensmitteln, sind Aussagen wie „bio“, „öko” oder „organic“ bei Textilien nicht geschützt. Gesetzlich geschützt und kontrolliert ist nur der Begriff „kbA“ für den „kontrolliert biologischen Anbau“ der Rohstoffe, wie z.B. Baumwolle und Leinen oder „kbT“ für die „kontrolliert biologische Tierhaltung“ bei Schaf- bzw. Schurwolle.
Vorsicht bei sensibilisierenden Farbstoffen
Es werden bei der Herstellung von Textilien zum Teil potenziell sensibilisierende Farbstoffe eingesetzt und auch Nickel in Knöpfen kann Allergien auslösen. Bei Kleidung, die mit dem EU-Umweltzeichen, dem Blauen Engel, dem Zeichen bluesign® product, IVN Best oder GOTS ausgezeichnet ist, ist der Einsatz dieser Stoffe verboten.
Teure Kleidung ist nicht automatisch umweltverträglich und fair produziert
Hohe Preise stellen nicht sicher, dass ein Kleidungsstück aus Bio-Rohstoffen gefertigt ist und dabei soziale und ökologische Mindeststandards eingehalten wurden. So kann zum Beispiel vorkommen, dass bei einem 140 Euro-Sporttrikot eines Markenherstellers die Näherin aus El Salvador von dem Verkaufspreis gerade einmal 0,29 Euro als Lohn erhält. Umgekehrt ist aber bei ausgesprochenen Billigangeboten die Herkunft in vielen Fällen fraglich und „Schnäppchenpreise“ sind mit der Gewährleistung von sozialen und ökologischen Mindeststandards in der Regel nicht vereinbar.
„Öko-Tex“ bedeutet (nur) schadstoffgeprüft
Kleidung, die ausschließlich schadstoffgeprüft ist, ist mit dem Siegel „Textiles Vertrauen – Schadstoffgeprüfte Textilien nach Öko-Tex Standard 100“ gekennzeichnet. Solche Produkte finden Sie auch in herkömmlichen Modegeschäften, Handelsketten oder Kaufhäusern zwischen dem konventionellen Kleidungssortiment und mittlerweile sogar bei Discountern.
Aber Achtung: Bei diesem Label handelt es sich um ein rein auf gesundheitliche Aspekte bezogenes Siegel. Es adressiert - auch wenn das sein Name („Öko-Tex“) suggerieren könnte - weder ökologische, noch soziale Aspekte.
Chic und trendy mit Bio-Mode
Kleider, Hosen, Röcke oder Jacken aus biologisch angebauten Naturrohstoffen oder aus biologischer Tierhaltung, umweltfreundlich und fair produziert, erobern mittlerweile sogar Pariser Laufstege und beweisen damit, dass das Vorurteil von den langweiligen Öko-Klamotten längst nicht immer stimmen muss.
Biomode muss nicht teuer sein
Aktuelle Mode, die umweltfreundlich und fair hergestellt ist, gibt es auch zu Sonderpreisen. Achten Sie auf entsprechende Angebote und Aktionswochen.
Wenn Sie Fragen haben…
Beratung zu Materialien, Qualität und Pflege finden Sie in Fachgeschäften. Gute Informationen gibt es auch im Internet auf der Seite des Internationalen Verbandes der Naturtextilhersteller (IVN).
Second Hand ist voll im Trend
Je länger Kleidung genutzt wird, desto größer ist die Entlastung für die Umwelt. Modische Second Hand-Kleider schonen zudem durch günstige Preise Ihren Geldbeutel. Es gibt viele Internetseiten zu Tauschbörsen oder Second Hand Anbietern, bei denen über das Internet Kleidung getauscht, verkauft oder verschenkt werden kann.
Das können Sie mit Kleidung tun, die Sie nicht mehr tragen möchten
Kleider-Upcycling ist wieder absolut zeitgemäß. Machen Sie aus Ihren alten Kleidungsstücken einfach neue. Umnähen, annähen, schneiden, neu kombinieren, etc. – lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf. Die Möglichkeiten sind grenzenlos.
Kleidung, die Sie nicht mehr tragen möchten, muss nicht in den Müll. Verdienen Sie sich ein paar Euros beim Verkauf im Internet, auf dem Flohmarkt oder im Second Hand Shop.
Wenn Sie sicher sein wollen, dass Ihre Altkleider einem gemeinnützigem Zweck zugute kommen, überprüfen Sie per Telefonauskunft die für die jeweilige Sammlung angegebene Adresse und Telefonnummer, rufen Sie ggf. dort an und lassen Sie sich den gesamten Ablauf von der Sammlung bis hin zur Verwertung und Vermarktung erklären. Oder geben Sie Ihre gut erhaltenen Altkleider direkt an karitative Kleiderkammern in Ihrem Wohnort.
Mit einem ECOTOPTEN-Produkt sind Sie auf der sicheren Seite!
- Naturtextil IVN zertifiziert BEST
- Globale Organic Textile Standard (G.O.T.S.)
- Hessnatur
- Naturland
- bioRe
- NATURLEDER IVN zertifiziert
- bluesign® system
- „Blauer Engel“ für Textilien (RAL-UZ 154)
Empfehlenswert sind Textilien, die mit einem der folgenden Label ausgezeichnet sind:
- Fairtrade
- Europäische Umweltzeichen („Euroblume“)
- Textiles Vertrauen nach Oeko-Tex® Standard 100plus
- Textiles Vertrauen Schadstoffgeprüfte Textilien nach Öko-Tex Standard 100
- Fair Wear Foundation (FWF)