EcoTopTen-Newsletter Dezember 2018

Liebe Leserinnen und Leser,

fehlt Ihnen noch die gute Idee für ein leckeres Feiertagsessen? Wie wäre es mit heimischem Fisch, z.B. Forelle, Zander oder Karpfen? Diese Fischarten haben einen deutlich besseren ökologischen Fußabdruck als Seefisch, insbesondere wenn sie aus nachhaltiger Aquakultur stammen.

In unserem Dezember-Newsletter möchten wir Sie nicht nur zu den ökologischen Vorteilen von heimischem Fisch informieren, sondern auch zu weiteren Themen: ein Hinweis auf die aktuellen Bestgerätelisten für Kühl- und Gefriergeräte, Spülmaschinen, Waschmaschinen & Wäschetrockner. In unserem Beitrag „Reparieren oder neu kaufen?“ finden Sie die neuesten Erkenntnisse dazu, wann sich das Reparieren von langlebigen Hauhaltsgeräten lohnt und in welchen Fällen eine Neuanschaffung ökologisch sinnvoller ist. Unsere Leserinnen und Leser aus dem Bereich öffentliche Beschaffung möchten wir auf ein neues Tool hinweisen, mit dem die klimafreundliche Beschaffung von Arbeitsplatzcomputern erleichtert wird.

Abschließend ein Thema, das alle bewegt: Können Sie sich eine Welt ohne Plastik vorstellen? Wie sich eine konsequente Einschränkung der Kunststoffnutzung auswirken würde, soll im diesjährigen Spendenprojekt des Öko-Instituts erarbeitet werden.

Noch ein Hinweis in eigener Sache: wir informieren Sie im neuen Jahr, wie es mit EcoTopTen nach Auslaufen der öffentlichen Förderung in Zukunft weitergehen wird.

Ich wünsche Ihnen eine schöne Vorweihnachtszeit und angenehme Feiertage sowie viel Spaß beim Lesen!

Ihre Dietlinde Quack

 

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I N H A L T

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  1. Mehr Fisch aus nachhaltiger Aquakultur auf den Teller!
  2. EcoTopTen empfiehlt: die aktuellen Bestgeräte im Bereich Weiße Ware
  3. Reparieren oder neu kaufen? Zahlen und Fakten für langlebige Haushaltsgeräte
  4. Green IT: Neues Beratungstool für Verwaltungen online
  5. Ohne Plastik leben – aber wie!? Das Spendenprojekt 2018 des Öko-Instituts
  6. Folgen Sie uns: @ecotopten twittert regelmäßig zu Verbraucherthemen

 

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(1) Mehr Fisch aus nachhaltiger Aquakultur auf den Teller!

Fisch und Fischprodukte sind Bestandteile einer ausgewogenen und gesunden Ernährung. In Deutschland kommen jährlich mehr als eine Million Tonnen Fisch und Fischprodukte auf deutsche Teller. Nur etwa zwei Prozent stammen dabei aus heimischer Aquakultur, weitere 18 Prozent aus der deutschen Hochseefischerei. Der große Rest des in Deutschland verzehrten Fischs wird aus verschiedenen Teilen der Erde importiert.

Fische aus dem Inland statt Seefisch

Deutsche essen vor allem Seefisch, allen voran Lachs, Alaska-Seelachs und Hering, die zu einem großen Teil aus der marinen Fangfischerei stammen. Das führt unter anderem dazu, dass die Bestände überfischt werden. Das Öko-Institut empfiehlt daher, die Versorgung mit Fisch aus heimischen Beständen sicher zu stellen. Dann kämen Fischarten wie Forelle, Zander oder Karpfen auf die Teller, die einen deutlich besseren ökologischen Fußabdruck haben, insbesondere wenn sie aus nachhaltiger Aquakultur stammen.

„Es gilt hier vor allem auch die Verbraucherinnen und Verbraucher davon zu überzeugen, dass heimische Fischarten eine schmackhafte Alternative und gleichzeitig eine ökologisch gute Wahl sind“, fügt Florian Antony, Projektleiter am Öko-Institut hinzu. „Folgen wir den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, sollte unser Fischkonsum zudem leicht sinken.“

Nachhaltige Aquakultur: Lösung für den Fischkonsum von morgen

Das Öko-Institut betont dabei die Vorteile der Aufzucht in heimischer Aquakultur, die einen Beitrag zum nachhaltigen Fischverzehr von morgen leisten kann. Schon heute liefert insbesondere die Fischzucht in Teichen und Durchflussanlagen qualitativ und ökologisch hochwertige, regional erzeugte Lebensmittel. Insgesamt wurden in Deutschland von 2012 bis 2016 jährlich rund 20.000 Tonnen Fisch in Aquakultur aufgezogen. Bei der Fischzucht in Aquakultur besteht ein ökologisch vertretbares Wachstumspotenzial, so die Forscher, das genutzt werden sollte, um die Eigenversorgung mit Fisch zu steigern.

Zur Pressemitteilung "Mehr Fisch aus nachhaltiger Aquakultur auf den Teller!"

Zum ausführlichen Bericht "Politik für eine Nachhaltige Aquakultur 2050 - Empfehlungen aus der Zielperspektive"

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(2) EcoTopTen empfiehlt: die aktuellen Bestgeräte im Bereich Weiße Ware

Wir haben für Sie wieder die aktuellen Bestgeräte zusammengestellt. Die gelisteten Geräte erfüllen die anspruchsvollen EcoTopTen-Mindestkriterien:

Kühl- und Gefriergeräte: Von EcoTopTen ausgezeichnete Kühl- und Gefriergeräte besitzen die beste Energieeffizienzklasse A+++ und sind deshalb besonders sparsam im Stromverbrauch. Weder Kühlmittel noch die für die Isolationsmaterialien verwendeten Schäumungsmittel dürfen halogenorganische Stoffe enthalten oder mit Hilfe solcher Stoffe hergestellt worden sein. Ihr Jahresstromverbrauch beträgt maximal 200 kWh.

Geschirrspülmaschinen: Von EcoTopTen ausgezeichnete Geschirrspülmaschinen besitzen die beste Energieeffizienzklasse A+++, schmale Geräte (45 cm) mindestens die Energieeffizienzklasse A++. Sie verbrauchen maximal 10 Liter pro Spülgang, sind besonders leise und bieten einen hochwertigen Wasserschutz.

Waschmaschinen: Von EcoTopTen ausgezeichnete Waschmaschinen besitzen die beste Energieeffizienzklasse A+++ und mindestens Schleuderwirkungsklasse B. Sie haben einen hochwertigen Schutz vor Wasserschäden.

Wäschetrockner: Von EcoTopTen ausgezeichnete Wäschetrockner besitzen mindestens die Energieeffizienzklasse A++ oder A+++ und haben damit einen besonders sparsamen Stromverbrauch.

Zur EcoTopTen-Liste für Kühl-und Gefriergeräte

Zur EcoTopTen-Liste für Geschirrspülmaschinen

Zur EcoTopTen-Liste für Waschmaschinen

Zur EcoTopTen-Liste für Wäschetrockner

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(3) Reparieren oder neu kaufen? Zahlen und Fakten für langlebige Haushaltsgeräte

Den kaputten Staubsauger reparieren oder einen Neuen kaufen? Die Waschmaschine nach zehn Jahren gegen eine Effiziente austauschen? Den defekten Kühlschrank auf den Recyclinghof oder zur Reparatur bringen? Das Öko-Institut beantwortet in einer ausführlichen Daten- und Faktensammlung Grundsatzfragen zur Langlebigkeit und Reparatur von elektrischen Haushaltsgeräten.

Wichtigste Empfehlung: Aus ökologischer Sicht lohnt es sich mit wenigen Ausnahmen immer, defekte Haushaltsgeräte reparieren zu lassen und sie so lange wie möglich zu nutzen. Das spart Energie und Ressourcen, die für die aufwändige Herstellung neuer Produkte nötig sind. Ob sich eine Reparatur aus finanziellen Gesichtspunkten lohnt, hängt vom konkreten Gerät, der Höhe der Reparaturkosten und seinem Alter ab. Bei einem Neukauf sollten Verbraucherinnen und Verbraucher stets qualitativ hochwertige Produkte bevorzugen – sie haben in der Regel eine lange Lebensdauer und sind damit aus Umweltsicht und in vielen Fällen auch finanziell vorteilhafter.

Verbesserungen beim nachhaltigen Konsum durch europäische Richtlinien

„Die Energieeffizienz von zahlreichen Geräten hat sich, vor allem aufgrund der europäischen Richtlinien zum Energielabel und zum Ökodesign, in den letzten Jahren deutlich verbessert“, sagt Siddharth Prakash, Experte für nachhaltigen Konsum am Öko-Institut. „Da zukünftig keine großen Energieeffizienzsteigerungen zu erwarten sind, können Konsumentinnen und Konsumenten nur dann zum Klima- und Ressourcenschutz beitragen, wenn Sie in hochwertige und langlebige Geräte investieren und defekte Geräte reparieren lassen.“

Konkrete Rechenbeispiele für fünf Produktkategorien

Um sie bei dieser Entscheidung zu unterstützen, haben die Expertinnen und Experten des Öko-Instituts konkrete Empfehlungen für Waschmaschinen, Kühl- und Gefriergeräte, Spülmaschinen, Wäschetrockner und Staubsauger zusammengestellt. So sollten beispielsweise effiziente Waschmaschinen, und Wärmepumpenwäschetrockner möglichst lang genutzt werden, ggf. mithilfe von Reparaturen.

„Bei anderen Geräten wie Kühlschränken hängt die Frage „Reparieren oder Austauschen“ von den Energieeffizienzklassen des alten und des neuen Modells bzw. von ihrem Alter ab“, erklärt Ina Rüdenauer, Expertin für Haushaltsgeräte am Öko-Institut. „Aus Umweltsicht lohnt sich bei Geräten, die bis zum Jahr 2000 gekauft wurden oder Energieeffizienzklasse B oder schlechter aufweisen, sogar ein vorzeitiger Ersatz, wenn sie durch ein neues Gerät der Energieeffizienzklasse A++ oder besser ersetzt werden. Bei Kühlschränken der Effizienzklasse A++ und A+++ lohnt sich der Ersatz derzeit ökologisch nicht. Bei einem Defekt sollten sie repariert werden, um die Nutzungsdauer zu verlängern“.

Hier geht's zum FAQ des Öko-Instituts: „Reparieren oder neu kaufen? Fragen, Antworten und Tipps für ein langes Leben von Elektrogeräten im Haushalt“

Hier geht's zum Hintergrundpapier des Öko-Instituts zu Verbraucherrechten: "Welche Rechte habe ich, wenn ich mein Produkt länger nutzen möchte?"

Hier geht's zur Infografik des Öko-Instituts: "Wann sich ein Austausch aus Umweltsicht lohnt – Geräte länger nutzen oder vorzeitiger Ersatz durch energieeffiziente Geräte“

Hier geht's zur Pressemitteilung "Reparieren oder neu kaufen? Zahlen und Fakten für langlebige Haushaltsgeräte"

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(4) Green IT: Neues Beratungstool für Verwaltungen online

Verwaltungen sehen sich zunehmend in der Pflicht, Umweltschutzmaßnahmen in ihre Abläufe zu integrieren. Um diese Institutionen bei der klimafreundlichen Beschaffung von Arbeitsplatzcomputern zu unterstützen, hat das Öko-Institut im Auftrag des Umweltbundesamts ein Beratungstool entwickelt. Es vergleicht drei Arbeitsplatzvarianten und berechnet deren Kosten und Umweltauswirkungen in einem Zeitraum von bis zu zwölf Jahren.

Im Blick: Treibhauseffekt und Haushaltspläne

Anwenderinnen und Anwender des Tools können verschiedene Szenarien für die Ausstattung ihrer Arbeitsplätze mit Computern definieren und anhand automatisch erzeugter Grafiken und Tabellen ersehen, welchen Treibhauseffekt, welche Lebenszykluskosten und welche jährlichen Ausgaben diese Szenarien verursachen.

„Die Treibhausgasemissionen werden über den gesamten Lebensweg der Geräte berechnet und berücksichtigen neben dem Rohstoffverbrauch bei der Herstellung auch den Energiebedarf in der Nutzung sowie die Entsorgung“, erläutert Ran Liu, Expertin für Ökobilanzen am Öko-Institut. „Die ermittelten Kosten beinhalten Anschaffungsausgaben, den Stromverbrauch sowie erforderliche Personalkosten für begleitende IT-Maßnahmen.“

Berücksichtigt werden außerdem die tägliche Nutzungsdauer der Geräte, die Intensität sowie die jährliche Arbeitszeit der Nutzerinnen und Nutzer. Das Öko-Institut empfiehlt das Tool allen Personen in Behörden und Verwaltungen mit Leitungsfunktion, Umweltbeauftragten sowie IT-Verantwortlichen. Die Berechnungen können auf Standard-Arbeitsplätze mit Desktop-PC, Notebook und Mini-PC angewendet werden.

Zum Vergleichsrechner für Arbeitsplatzcomputer

Zur Pressemitteilung "Green IT: Neues Beratungstool für Verwaltungen online"

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(5) Ohne Plastik leben – aber wie!? Das Spendenprojekt 2018 des Öko-Instituts

Unsere Welt erstickt in Kunststoff: Durch den Pazifik schiebt sich ein riesiger Plastikstrudel, Meeresbewohner und Seevögel verenden an Plastikteilen, an Flussufern und Meeresstränden werden unzählige Plastikteile gefunden. Dazu kommen unsichtbare Gefahren in Form von Mikroplastik, das bereits in Nahrungsmitteln nachgewiesen wurde. Das Recycling von Kunststoffen konnte diese negativen Auswirkungen des ungehemmten Plastikgebrauchs bisher nicht lösen. Wird es Zeit, ganz auf Plastik zu verzichten?

Das aktuelle Spendenprojekt des Öko-Instituts „Ohne Plastik leben – aber wie!?“ stellt die Frage, wie sich eine konsequente Einschränkung der Kunststoffnutzung auswirkt. Ökologisch, sozial und ökonomisch. In unterschiedlichen Szenarien beleuchten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowohl die Folgen eines radikalen Verzichts als auch die Konsequenzen eines schrittweisen Ausstiegs. Ziel ist es dabei, Handlungsspielräume zu durchdenken und notwendige Veränderungen in unserer Lebensweise zu skizzieren.

Im Spendenprojekt 2018 widmet sich ein Expertenteam des Öko-Instituts detailliert den Möglichkeiten und Auswirkungen eines Plastikverzichts. Dabei analysieren die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Gründe für die Kunststoffnutzung ebenso wie die Erfahrungen von Verbraucherinnen und Verbrauchern bei der Plastikvermeidung. Sie beleuchten darüber hinaus den möglichen Einsatz alternativer Materialien und diskutieren vielversprechende Lösungsstrategien mit gesellschaftlichen Gruppen. Die Ergebnisse des Projektes werden schließlich unter anderem in den „Zukunftsgeschichten über ein plastikfreies Leben“ im Blog des Öko-Instituts aufbereitet.

Zum Spendenprojekt 2018: Ohne Plastik leben - aber wie?!

Zur Pressemitteilung über das Spendenprojekt

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(6) Folgen Sie uns: @ecotopten twittert regelmäßig zu Verbraucherthemen

Über Verbraucherthemen rund um ökologische Spitzenprodukte informiert EcoTopTen via Twitter. Unter @ecotopten twittert Dr. Dietlinde Quack, Projektleiterin EcoTopTen und Gruppenleiterin nachhaltiger Konsum am Öko-Institut, zu Aktualisierungen von Marktübersichten, Tipps und Tricks zum Energie sparen oder auch zu spannenden Entwicklungen im Bereich nachhaltige Produkte.

Link: www.twitter.com/ecotopten

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