Mehr Wissen zu Strom

Stromspiegel schafft Orientierung beim Stromverbrauch und Anreize zum Stromsparen

Viele private Haushalte in Deutschland könnten mehr Strom sparen, wenn sie ihren eigenen Stromverbrauch im Vergleich zu anderen Haushalte besser einordnen könnten. Dies zeigt unter anderem der Stromspiegel für Deutschland 2016, der am 21.04.2016 veröffentlicht wurde. Der Stromspiegel, den das Bundesumweltministerium mit Partnern aus Forschung, Wirtschaft und Verbraucherschutz im Rahmen der Stromsparinitiative erstmals veröffentlicht, stellt bundesweit gültige Vergleichswerte für den Stromverbrauch von Privathaushalten zur Verfügung und basiert auf rund 144.000 Verbrauchsdaten. Er schafft damit Orientierung beim eigenen Stromverbrauch. Das Öko-Institut hat das Projekt mit wissenschaftlicher Expertise begleitet.

Zur Stromsparinitiative: www.die-stromsparinitiative.de

 

Wie setzt sich der Strompreis in Deutschland zusammen?

Der Strompreis, den Sie als Endverbraucher zahlen müssen, setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen. Darunter sind auf der einen Seite die Kosten für die Stromerzeugung, die Netz- und die Vertriebskosten, auf der anderen Seite diverse Abgaben und Steuern. Die nachfolgende Abbildung zeigt die verschiedenen Anteile des Strompreises für Haushaltskunden im Jahr 2014 im bundesweiten Durchschnitt.

Wodurch wird der Strompreis in Deutschland bestimmt?

Bei der Stromerzeugung herrscht ein bedingter Wettbewerb. Der Referenzpreis, der auch die Grundlage für die Festlegung von Tarifpreisen ist, wird auf dem deutschen und zum Teil europäischen Großhandelsmarkt ermittelt. Der Großhandelspreis wird zum Beispiel über die Strombörse EEX in Leipzig festgelegt. Entscheidend ist, dass er die Erzeugungskosten aller Unternehmen abbildet. Bestimmend ist dabei das Kraftwerk, das am teuersten produziert.

Steigen die Erzeugungskosten so genannter Grenzkraftwerke, beispielsweise infolge steigender Gas-, Öl- oder Kohlepreise, steigt auch der Großhandelspreis für Strom. Davon profitieren die Unternehmen, die kostengünstiger produzieren können, aber nicht Sie als Kunde. Voraussichtlich wird der Großhandelspreis künftig weiter steigen, weil laut aktueller Prognosen sowohl die CO2-Kosten als auch die Brennstoffkosten in den kommenden Jahren steigen.

Die Kosten für die Stromerzeugung sind in den letzten Jahren stark gestiegen. Sie machen jetzt den größten Anteil am Strompreis aus und dadurch haben die Anbieter wieder einen größeren Handlungsspielraum bei der Preisgestaltung. Die örtlichen Netzbetreiber haben in den verschiedenen Versorgungsregionen in der Regel eine Monopolstellung und konnten bis 2005 – wegen fehlender oder zu schwacher Regulierung – überhöhte Netznutzungsentgelte für die Durchleitung von Strom verlangen. Seit Mitte Juli 2005 werden die Netzentgelte von der Bundesnetzagentur und den Landesregulierungsbehörden überwacht.

Wieso gibt es regionale Unterschiede im Strompreis?

Für regionale Unterschiede im Gesamtstrompreis spielen vor allem die Netzkosten eine entscheidende Rolle. Diese setzen sich aus den Kosten für Instandhaltung und Neubau von Stromnetzen zusammen. In Ballungsgebieten, in denen die Stromversorger mit einer Stromleitung viele Haushalte gleichzeitig beliefern können, sind die Netzkosten meist niedriger als im ländlichen Raum, wo im Extremfall für die Versorgung eines einzelnen Haushalts eine eigene Stromleitung installiert werden muss. Als letztes Glied in der Versorgungskette tragen Sie als Stromkunde aber auch die Kosten für regionale Fehlplanungen, die zu überdimensionierten, nicht voll ausgelasteten Stromnetzen geführt haben. Und letztendlich konnten Netzbetreiber bislang wegen fehlender oder schwacher Regulierung regional unterschiedlich hohe Netznutzungsentgelte verlangen.

Kongress „Stromsparen in Haushalten“

Im Rahmen des Forschungsprojekts „Energieeffizienter Klimaschutz bei Produkten“ veranstaltete das Öko-Institut e.V. 2012 einen Kongress zum Thema „Stromsparen in Haushalten“. Eine Tagungsdokumentation finden Sie auf der Website vom Öko-Institut.

Empfehlenswerte Links zum Thema

  • Auf energie-vision.de finden Sie Informationen inklusive Kriterienkatalog über das ok-power-Label.
  • Unter tarifrechner.ok-power.de bietet EnergieVision e.V. einen Rechner speziell für Ökostromangebote mit garantiertem Umweltzusatznutzen, inklusive der EcoTopTen-Angebote.
  • Auf gruenerstromlabel.de finden Sie Informationen inklusive Kriterienkatalog über das "Grüner Strom Label Gold".
  • Es gibt ein Label des TÜV für Ökostromangebote. Weitere Informationen zu den Kriterien des TÜV Nord, des TÜV Süd und des TÜV Hessen.

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